Für guten Cappuccino, Melange oder Latte Macchiato, kann sich ein Kaffeeprofi ein Arbeiten ohne eine Barista – Milchkanne als wichtiges Handwerkszeug einfach nicht mehr vorstellen. Macht doch erst ein perfekter Milchschaum diese Getränke zu einem unwiderstehlichen Genuss.
Verstand man früher, aber auch heute noch in so manchem Wiener Kaffeehaus, unter Milchkännchen eine Milchbeigabe in einem Porzellankännchen zum schwarzen Kaffee. So ist die Milchkanne durch den italophilen und amerikanischen Einfluss auf die Kaffeekultur, für die Modegetränke Cappuccino, Caffè Latte oder Latte Macchiato, zum wichtigen Bestandteil des Barista – Accessoire und bei Latte Art überhaupt zum Wichtigsten geworden.
Es gibt unzählige Hersteller von Milchkännchen, wie Motta, Joe Frex oder Edo. Sie produzieren alle ihre Produkte aus Edelstahl. Du kannst Dich bei diesen Firmen auf eine gute Funktionsweise für einen stabilen Milchschaum verlassen.
Eines der wichtigen Kriterien bei einer Milchkanne ist die Bogenverbindung vom Kannenboden zur Kannenwand. Diese Bogengröße gibt erst die richtige Drehung in die Milch. Damit kannst Du mit dem Dampf die Luft besser in die Milch bringen. Mit der richtigen Bläschenbildung, erhältst Du einen stabilen Milchschaum für Dein Kaffee Milchgetränk.
Ferner solltest Du auf die richtige Größe Deines Milchkännchen sachten, nachfolgend eine kleine Faustregel:
Bei der Größenauswahl musst Du darauf achten, das Milchkännchen maximal zur Hälfte mit der Milch zu füllen.
Um beim Ausgießen den Milchstrahl besser kontrollieren zu können, soll der Ausgieß Schnabel kantig und schmal sein. So lassen sich, durch einen dünnen Milchstrahl, Kaffee Milchgetränke mit Latte Art besser verschönern.
Eines solltest Du noch wissen: Viele Gläser und Tassen der Kaffee Milchgetränke passen leider nicht unter den Auslauf einer Siebträger Kaffeemaschine, ich habe aber auch ein Edelstahl Espressokännchen mit 90 ml im Angebot. Mit diesem kannst Du problemlos den Kaffee in das Glas oder die Tasse umleeren.
Achte stets auf die Temperatur beim Aufschäumen Deiner Milch
Beim Milchaufschäumen fällt ab ca. 60° Grad der Milchschaum wieder in sich zusammen, bei noch höheren Temperaturen schmeckt die Mich verbrannt.
Die Temperaturkontrolle ist daher sehr wichtig. Mit einem Thermometer ist es am einfachsten, aber in der Handhabung sehr mühsam. Am Besten ist es, die Milchkanne nicht am Kannenhenkel, sondern in der Hand zu halten. Viele können die Kanne meist noch bis 50° oder 55° Grad in der Hand halten, dann wird sie zu heiß. Bevor man sie fallen lässt ist die Temperatur erreicht.
Das solltest Du auch noch wissen: Je kälter die Anfangstemperatur der Milch beim Aufschäumen ist, umso länger dauert es bis sie die 60° Grad erreicht hat und umso länger hast Du auch Zeit, durch den Dampf, die Luft in die Milch zu bringen.
Die Mythen um die richtige Milch
Sehr oft werde ich gefragt, welcher Fettgehalt bei der Milch der richtige ist, um einen stabilen Milchschaum zu erhalten. Der Fettgehalt ist nicht ausschlaggebend, sondern das Eiweiß in der Milch ist maßgebend. Daher auch die Temperatur Empfindlichkeit, bei zu hoher Temperatur fallen beim Entstehen von Milchschaum die Eiweißstrukturen wieder in sich zusammen.
Der Fettgehalt ist also nur ein reiner Geschmacksträger und je mehr Fett die Milch hat, umso vordergründiger spürbar wird sie im Kaffee Milchgetränk.
Deshalb ergeben auch laktosefreie oder vegane Milch, wie Soja-, Mandel- oder Hafermilch, jedem Getränk seine eigene Geschmacksrichtung. Auch beim Milchschäumen hat jedes dieser Milchprodukte seine eigenen Tücken. Das war der Grund, warum die Produzenten von veganer Milch durch Zugabe von Emulgatoren und Stabilisatoren, oft eine eigene Barista-Milch entwickelt haben.
Bei normaler Kuhmilch sind diese Zusätze aber nicht notwendig, kann doch jeder Home-Barista, mit ein wenig Übung aus jeder Milch (mit 3,3 -3,5 g Eiweiß) einen stabilen Milchschaum herstellen.
Noch ein kleiner Tipp: Solltest Du, wie es derzeit in jeder Familie schon üblich ist, mehrere Milchsorten benötigen, sind diese durch verschiedenfarbige Milchkännchen leicht voneinander zu unterscheiden.